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Durch Chris, 26 april 2017

Endlich Yunnan!

Am 22.4. ging es dann nachmittags via Bus von Dezhou nach Jinan um dort den Flieger nach Kunming zu nehmen. Auch wenn es rein theoretische nur 5 Stunden Flugzeig von Dezhou nach Puer sind muss man mehrmals umsteigen und warten, was für den ganze Anreise in meinem Fall 18 Stunden ausmacht. Immerhin hatte ich zu dem Zeitpunkt keinen Kater mehr. Punkt für mich haha! In Jinan hatte der Flug dann auch noch 2 Stunden Verspätung, was aber relativ egal war da ich in Kunming eh warten musste. In Kunming wurde ich dann bei erneutem Sicherheitscheck von einer paramilitärischen Gruppe, recht ruppiger, junger Damen untersucht. Eigentlich nicht wirklich erwähnenswert aber ich musste jedoch arg schmunzeln eine der Gruppe den Vordermann ankeifte mit: „Nicht mich anglotzen, weiter gehen!“

Nach einer gefühlten Odyssee kam ich dann am 23.4. endlich in Puer City an. Dort holte mich dann nicht Baozhong selbst, sondern sein großer Bruder ab, der scheinbar auch bessere Connections hat und Baozhong in der lokalen Teefabrik alle Hände voll zu tun hat. Also übernimmt der große Bruder das Babysitten, sehr gut, nennen wir ihn im Folgenden dann auch „Biaoge“. Obwohl ich recht ausgelaugt von kaum Schlafen war, war ich mindestens genauso begierig endlich weiter zu kommen, also verneinte ich die Frage, ob ich erst mal eine Pause im Hotel machen möchte. Wir haben dann aber trotzdem recht gemächlich die Zeit bis zum Nachmittag in einem befreundeten Teeladen verbracht, der von ein paar jungen Damen geführt wird.  Diese haben mich dann auch konstant mit Tee versorgt und wir haben ein bisschen small talk gemacht, mit meinem doch eingerosteten Chinesisch und dem lokalen Dialekt hat es sich je nach dem auch etwas schwierig dargestellt, aber nach eine Zeit ging es dann schon wieder. Einer dieser Damen war auch eine Angehörige der lokalen Minderheiten, genauer gesagt der Hani. Leider schien sie vollkommen sinisiert (verchinesischt), z.B. fragte ich ob sie zu Hause Hani spreche, nein, nur Chinesisch kam als Antwort. Stadtmenschen eben.

Puer an sich ist nicht wirklich groß, aber ich habe es mir vollkommen anders vorstellt. Irgendwie rückständiger, romantisch verklärter, ärmer, rustikaler. Zumindest in den Ecken wo ich war in den letzten paar Tagen sieht es aus wie jede andere chinesische Stadt, Wifi überall, wenn auch weniger Alk und Zigaretten im Alltag sichtbar sind, sind doch genauso viele BMW, Mercedes und VWs auf der Straße unterwegs wie sonst auch, dasselbe gilt für Malls. Ich sollte die Tage noch ein paar Mal raus aufs „Land“ ich denke da sollte sich das ändern. Hoffentlich. Gegen 3-4 Uhr kam ein großer Laster der ca. 200 Säcke a 25kg aus dem Lager wegbrachte. Das ganze wurde von drei relativ klein aussehenden Männern bewerkstelligt. Oh Mann, mir haben die Arme nur beim Zusehen weg getan! Um 5 kamen wir dann endlich raus aus dem Laden. Vor den Toren der Stadt, oder besser gesagt Hügel und Bergen, wurde ein Park im Stile einer Teeplantage angelegt. Sehr interessant und dabei waren auch einige Varietäten wie „purple leaves“, aber momentan ohne „buds“.

Wer findet den Gockel?

Im Anschluss ging es dann noch ein bisschen sightseeing an einer Talsperre entlang. Das Wasser macht nach chinesischen Verhältnissen einem sehr sauberen Eindruck, aber leider trug hier auch hier der Schein, zumindest war die Wasserqualität nicht hundertprozentig, denn ich sah neben lebenden Fischen auch einige nicht mehr so „gesund“ aussehende Exemplare. Noch schnell Abendessen, wobei wir von dem dritten oder vierten Platzregen fast überrascht worden wären (scheint aber Monsunbedingt normal zu sein) und dann ins Bettchen gehüpft. Nicht direkt. Aber fast, denn ein Anekdote, die mich wieder zum Schmunzeln brachte möchte ich teilen: Beim Duschen sah ich einen Werbeaufkleber für das lokale Krankenhaus mit dem Konterfei einer gutaussehenden jungen Damen und eines schnittigen Herren darauf, beide lächelnd, und darunter stand geschrieben:

Nicht aufgepasst und schwanger,

Gang ins Krankenhaus und weg.

Ich will es nicht moralisch werten, aber die Existenz dieser „Werbung“ alleine war für mich recht skurril, eben aus deutscher Sicht geprägt.

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